Mehlinger Heide

Das Gebiet der jetzigen Mehlinger Heide war in Teilen schon zur Zeit des 1. Weltkrieges als Truppenübungsplatz angelegt worden.

In den Jahren 1937 bis 1945 wurde das Gelände durch die deutsche Wehrmacht genutzt, nach Kriegsende übernahmen die französischen Stationierungsstreitkräften die Einrichtung. Ein kleinerer Teil im Osten war von den US-Streitkräften zunächst als Raketenbasis, dann als Fernmeldeeinheit genutzt worden. Im Zuge der Abrüstungsmaßnahmen nach Ende des kalten Krieges wurde die französische Garnison in Kaiserslautern aufgelöst und der Übungsplatz zum 17.6.1992 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Die Rückgabe der US-Flächen erfolgte zum 18.2.1994.

Das Gelände gliedert sich in den sog. „Großen Fröhnerhof“ und den sog. „Kleinen Fröhnerhof“ und bildet eine Fläche von insgesamt ca. 410 ha.

Bereits im Sommer 1992 betrieb das Umweltministerium von Rheinland-Pfalz die Unterschutzstellung aufgrund der besonderen Tier- und Pflanzenwelt, die sich als Folge der militärischen Nutzung eingestellt hatte.

Erst durch die Freigabe des Übungsplatzes war es möglich geworden, eine für die Ortsgemeinde Mehlingen akzeptable Trassenführung für die Autobahn zu finden, deshalb dauerte es dann nochmals bis zum 13.12.2001, bis die Rechtsverordung über das "Naturschutzgebiet Mehlinger Heide" erlassen werden konnte (veröffentlicht im Staatsanzeiger Rheinland-Pfalz vom 04.02.2002, Nr. 4, S. 251).

Um die Naturschutzbelange so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, ist die Betretung des Geländes nur auf 2 gekennzeichneten Hauptwegen erlaubt. Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Panzerspuren ist deshalb die Schaffung von baulichen Lenkungsmaßnahmen unerlässlich.

Zur Steigerung der Attraktivität wurden entlang der Wanderwege Ruhezonen in Form von einfachen, robusten Holzbänken errichtet.

Im Randbereich des Gebietes (östlich der A63) befindet sich nahe des Heideparkplatzes Fröhnerhof der Eingang zum Heideerlebnispfad, der durch ein ebenso sehenswertes Heidegebiet führt. Ein Lehrpfad mit dem Markierungszeichen einer schwarzen Eule mit einem grünen Band führt vorbei an einem "grünen Klassenzimmer", einem Duftdidaktum, einem "Insektenhotel" und weiteren Attraktionen.

Die größere Heidefläche erreicht man nach der Überquerung der A63 (vom Parkplatz Fröhnerhof kommend oder vom zweiten nördlichen Zugang im Industriegebiet bei der Firma Becker aus kommend). Dieser "Heideweg" ist beschildert mit einer schwarzen Eule mit pinkem Band. Auf der Anhöhe am Geländepunkt "Höhe 325" befindet sich eine Aussichtsplattform mit einem achteckigen Holzpavillon, dessen Dach flach geneigt  ist (in Anlehnung an die Ausführung im Außengelände des Biosphärenhauses Fischbach bei Dahn). Von diesem sogenannten "Feldherrenhügel" hat man eine herrlich Aussicht über das etwa 400 ha große Naturschutzgebiet, welches Teile der Gemarkungen Mehlingen, Baalborn und Neukirchen umfasst.

Ein dritter Weg, beschildert mit einer schwarzen Eule auf mit gelbem Band führt auf den "Waldweg", der verbunden ist mit dem "Heideweg". Alle Wege sind auf einer Schautafel an den Eingängen auf einer Karte dargestellt.

An den Ausgängen im Norden und Westen hat man Anschluss an die Wanderwege "Hinkelsteinweg" und den "Hochfelsweg" der "Rätselhaften Zeitzeichen".